Einige Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Psychotherapie
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„Psychotherapie“ heißt wörtlich übersetzt Heilbehandlung der Seele, des Gemüts. Der Name steht als Oberbegriff für alle Formen psychologischer Verfahren, die ohne Einsatz medikamentöser Mittel auf die Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen zielen. Ein möglichst gemeinsam definiertes Therapieziel ist dabei maßgebend.
Die Behandlung erfolgt systematisch und durch wissenschaftlich fundierte Methoden, vorwiegend über die sprachliche Kommunikation, aber auch durch andere Ausdrucksformen, wie z.B. Bewegung, Darstellung, Rollenspiel, Malen.
In einer psychotherapeutischen Behandlung stellt der Psychotherapeut oder die Psychotherapeutin durch die besondere Form der menschlichen Beziehung in der Therapie die Bedingungen bereit, um für den Patienten oder die Patientin Veränderungen zu ermöglichen, die in Richtung Heilung des Leidens oder Verminderung von Leiden gehen. Durch die besondere Beziehungsgestaltung und durch die ausgewählten Fragen, Anregungen und methodischen Schritte des Therapeuten steigert der Patient die Fähigkeit, besser mit sich und seinen Problemen umgehen zu können, um ein Mehr an geistigem, seelischem und körperlichem Wohlbefinden zu erreichen.
Gleichzeitig erfährt er Zusammenhänge und Ursachen für seine Symptomatik.
Auch eine gleichzeitige persönliche Weiterentwicklung stellt sich häufig in Folge einer Psychotherapie ein.
In Deutschland sind Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten (alle mit staatlicher Approbation) zur Ausübung von Psychotherapie befugt, sowie in beschränktem Maß auch Heilpraktiker.
Im Gegensatz zu Rezepten oder Ratschlägen, die ein Patient in der medizinischen Behandlung entgegennimmt, ist bei einer psychotherapeutischen Behandlung die aktive Mitarbeit des Einzelnen unerlässlich. Grundsätzlich muss man etwas im eigenen Verhalten oder bei den Lebensumständen verändern wollen und dabei mitarbeiten. Dazu gehört, die in der Therapie erhaltenen Anregungen aufzugreifen und gewonnene Einsichten in das Verhalten einfließen zu lassen. Da dies ein mehr oder weniger langer Prozess ist, setzt es auch voraus, dass man regelmäßig an dem Thema/Problem oder Konflikt arbeitet. Dann stehen die Chancen gut, von der Psychotherapie zu profitieren und wesentliche Verbesserungen zu erreichen.
Eine Psychotherapie ist angezeigt bei psychischen Störungen, wenn sie länger andauern, Leiden verursachen, wenn sie nur beschränkt willentlich zu steuern sind, wenn sie das Leben einschränken und möglicherweise für den Patienten oder seine Umwelt Gefahren beinhalten.
Das sind zum Beispiel: Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, psychosomatische Störungen, Zwangsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Burn-Out u.a.m.
Auch Hilfe bei allgemeinen Lebenskrisen, Paartherapie, psychologische Beratungen oder Gesundheitsprophylaxe gehören zum Angebot von Psychotherapeuten, sind aber keine Leistungen der Krankenkassen.